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von klaus » Di 11. Aug 2020, 11:31
Trockenkupplung Königswelle
Wie ich bereits geschrieben habe, ist es viele Jahre her, als ich mir die Trockenkupplung für meine 900ss, Königswelle gebaut habe.
Das Motorrad ist nicht mehr in meinem Besitz und die Konstruktionszeichnung der Kupplung habe ich dem neuen Besitzer mitgegeben.
Ich muss also in meinen Erinnerungen kramen.
Ursprünglich wollte ich einen originalen Kupplungsdeckel umarbeiten. Hat mir von der Optik am besten gefallen. Weil mir aber ein Trockenkupplungsdeckel einer Mille zugelaufen war, habe ich den verwendet.
Einen geradeverzahnten Primärtrieb hatte ich bereits eingebaut. Für den Umbau auf Trockenkupplung ist der aber nicht zwingend notwendig. Es geht auch mit dem originalen Schrägverzahnten, baut dann nur alles etwas höher. Der Plan war, eine Kupplung zu bauen, wo die Verschleißteile problemlos zu bekommen sind, also entschied ich mich für die Kupplung der Ducati Zahnriemenmodelle, 900ss, 916, u.a.
Zu der Zeit verkaufte Mario Sassi einen kompletten Umbausatz für die sogenannten Rundmotoren. Von ihm erwarb ich einen Kupplungskern.
Kupplungskorb und Primärtrieb ist bei der Königswelle aus einem Stück, auch bei den damals angebotenen Geradeverzahnten. Deshalb muss der Korb abgefräßt werden. In das Primärrad muss dann der Lochkreis zur Befestigung des Kupplungskorbes gebohrt werden. Zwischen Primärrad und Kupplungskorb kommt dann ein Adapterring auf dem am äußeren Umfang der Simmerring, der im Kupplungsdeckel ist „läuft". In den Adapterring wird ebenfalls ein Simmerring eingepasst, der die Getriebewelle abdichtet.
Zur Getriebewelle ist noch anzumerken dass die in der Mille verbauten etwas länger sind als die in den 900er Modellen. Weil diese Wellen ziemlich kurz sind, habe ich das Primärrad verschmälert und dicht ans Motorgehäuse distanziert.
Die Druckplatte einer 916 habe ich in der Weise abgeändert dass ich neue Töpfe für die Kupplungsfedern gedreht und diese tiefer gesetzt habe.
Aus dem Gedächtnis geschildert liest sich das jetzt relativ unkompliziert, tatsächlich habe ich zwei lange Winter gebraucht, bis alles fertig war.
Noch eine Bemerkung zur Kupplungshandkraft. Bereits bei meiner ersten Königswelle habe ich den unteren Kupplungshebel aus Aluminium selbst „geschnitzt", 17mm länger als der Originale. Dann noch einen längeren Kupplungszug, innen mit Teflon, gefertigt und den in großen Radien, bzw. Schleifen verlegt. Wenn du große Hände, bzw. lange Finger hast, kannst du noch den Handhebel verlängern und schon geht die Kupplung erträglich zu betätigen.
Gruß Klaus
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klaus am Di 11. Aug 2020, 18:51, insgesamt 1-mal geändert.