Ducati 860 Restaurationsbericht
Verfasst: Do 8. Sep 2022, 15:45
Moin liebe Königswellen Gemeinde,
Ich bin Jan, 23 Jahre alt und Maschinenbau Student. Wenn ich mal etwas Zeit hatte, habe ich mich gerne hier ins Forum begeben um ein wenig über Königswellen zu lesen. Ich dachte da mein Projekt, welches das bisher erste Motorrad ist das ich eigenständig wieder auf die Beine gebracht habe, jetzt abgeschlossen ist, schreibe ich aus meiner Erinnerung einen Erlebnisbericht. Da das Ganze doch recht lang wurde, werde ich hier nach und nach einen Teil veröffentlichen.
Ende April 2021 stieß ich beim Stöbern in Ebay Kleinanzeigen auf ein Inserat welches meine Aufmerksamkeit weckte. Zerlegte Ducati 860 zu verkaufen – 4500 Euro. Mist, eigentlich suchte ich nach einer soliden Pantah, so als entspannte Ergänzung zu den neueren Ducatis die mein Vater und ich über die Jahre ansammelten. Köngswellen fand ich immer super, es schien mir aber unerreichbar selber eine zu besitzen, weil teuer, 4500 Euro klangen jedoch verlockend. Dass ich mit Erwerb dieses Motorrads vor einer Vollrestauration stehen würde, war mir bewusst. Und mit meinem Vater an meiner Seite, Dr. Ing und Restaurator verschiedener Motorräder und Autos, war ich mir sicher dass es schon irgendwie hinhauen würde. Also begaben wir uns recht kurzfristig auf den Weg um uns die Fragmente anzuschauen. Und was soll ich sagen… der Zustand war genau so dunkel wie der Schuppen in dem die Teile lagen. 1982 wurde sie abgemeldet, und dann wohl in einer Nacht und Nebel Aktion im Schnellverfahren mit Hammer und Meißel (Ernsthaft, nicht nur eine Redewendung) auseinander gerissen. Anschließend wurde alles in einen großen Topf geschmissen und zwischen Rasenmäher und Fahrrädern auf alle Ewigkeiten zum Vergessen weggestellt. Alle Teile auf dem Rasen ausgebreitet konnten wir uns einen Eindruck über den Zustand verschaffen. Teile wie die Sitzbank und der Scheinwerfer waren durch die Lagerung aufgescheuert. Kühlrippen waren ausgebrochen. Das ganze Motorrad war lackiert in einem schrecklichen Blau, verfeinert durch Silber angepinselte Elemente und rote und weiße Aufkleber. Jedoch nichts was meinen Enthusiasmus dämpfen konnte. Gesagt getan handelte ich den Krempel um weitere 1000 Euro runter und wir fingen an Teile bis unter das Dach in unseren Kombi zu laden. Und hier begann mein Projekt.
https://www.directupload.net/file/d/666 ... xd_jpg.htm
https://www.directupload.net/file/d/666 ... aw_jpg.htm
Als erstes fing ich an den Motor zu zerlegen. Plan war es möglichst schnell alle Teile die ich an Dritte weiterreichen würde zu zerlegen und abzugeben. Eine weise Entscheidung, denn das Warten auf andere sollte zeittechnisch das Nadelöhr werden. Für die eigene Doku wurde alles fotografiert und in beschriftete Tüten verpackt. Als erstes wanderten die Motordeckel ab, und direkt erwartete mich unter dem Deckel vom Ritzel eine böse Überraschung. Zu irgendeinem Zeitpunkt muss wohl mal die Kette abgerissen sein und hat dabei ca. 2cm tief Material aus dem Alu Gehäuse gerissen. Das war ein echt grober Schnitzer den ich beim Kauf total übersehen habe.
https://www.directupload.net/file/d/666 ... h4_jpg.htm
Ansonsten verlief die Demontage recht flüssig. Das Schwungrad saß fest auf dem Konus. Beim ersten Mal habe ich es vom Königswellen Experten Olli Oltmanns abziehen lassen. Später habe ich mir einen dreiarmigen Abzieher zurecht geschliffen, der durch die Löcher des Schwungrades greift, dieser funktioniert ebenfalls gut. Auffällig waren die abgefressenen Zähne auf dem Schwungrad, in den das Zahnrad vom Anlasser eingreift. Die Art und Weise wie der Anlasser den Motor antreibt finde ich nicht besonders elegant, und nachdem ich den bleischweren Anlasser Motor weghievte entschied ich mich dafür, ihn nicht weiter in seiner Ruhe zu stören, und mir stattdessen einen Deckel ohne Anlasser von Mdina aus England kommen zu lassen.
https://www.directupload.net/file/d/666 ... da_jpg.htm
Es fällt mir schwer einzuschätzen wie viele Kilometer das Motorrad vor seiner Stilllegung gelaufen ist. Die Spuren am Schwungrad als auch später entdeckte Verschleißerscheinungen sprechen allerdings für wesentlich mehr als die 18000 Kilometer waren die man auf dem Tacho ablesen konnte. Als der Motor nun in sämtliche Einzelteile zerlegt war machte ich mich auf den Weg zu meinem Motorenbauer. Die Kolben waren hinüber. Ebenso machten die Pleuel keinen guten Eindruck mehr. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich ein Bauchgefühl dass ich hier nicht mehr günstig davon kommen würde, und ich habe sowas von Recht behalten! Also bestellte ich Omega Kolben und Carillo Pleuel bei Kämna. Außerdem, weil dann doch vergleichsweise günstig, gab es neue Ventile. Der Motorenbauer kümmerte sich dann um gehärtete Ventilsitze und neue Ventilführungen, gehohnte Zylinder, eine feingewuchtete Kurbelwelle und zwei herausgebrochene Kühlrippen. Außerdem reparierte er diesen Alptraum erregenden Ausbruch an der Schaltwelle indem er nach und nach an der Stelle Material aufschweißte. Danach wurden Verzüge durch Hitze an der Gehäusehälfte korrigiert.
https://www.directupload.net/file/d/666 ... zt_jpg.htm
Ebenfalls entschied ich mich dazu den Motor auf von Olli Oltmanns auf Hauptstrom Ölfiltrierung zu ändern. Hat man sowieso schon alles auseinander ist das keine allzu kostenaufwändige Sache und man tut dem Motor damit sicher viel Gutes! Die Änderungen die er vorgenommen hat sind alle intern, an der äußerlichen Erscheinung ändert sich also nichts, das war mir wichtig, denn diese Schläuche entlang des Motors gefallen mir optisch nicht besonders. Da der Motor ziemlich eingesüfft war und zudem Spuren vom Anschweißen der Kühlrippen hatte, habe ich alles bei Olli strahlen lassen. Die ganzen Arbeiten habe ich jetzt so runter gerattert, ich habe aber sicherlich 8 Monate auf alles gewartet. Zu meinem Frust hat sich der Motorenbauer wesentlich mehr Zeit genommen als mir lieb war. Diverse Optikteile am Motor, also alles was hochglanzpoliert oder verchromt ist, habe ich zusammen mit allen anderen Chromteilen an eine Adresse nach Polen versandt. Tiefe Riefen im Lichtmaschinendeckel zeugten von einem früheren Unfall. Allgemein war alles aus Alu ziemlich vermackelt. Immerhin hatte sich das Warten (ca. ein halbes Jahr) gelohnt. Sogar die tiefen Riefen im Lichtmaschinendeckel waren verschwunden! Das spricht für gute Handarbeit. Und würde ich nicht schon ein volles Jahr auf weitere Teile für ein anderes Fahrzeug warten, hätte ich die Adresse als Empfehlung hier veröffentlicht.
https://www.directupload.net/file/d/666 ... l2_jpg.htm
https://www.directupload.net/file/d/666 ... tf_jpg.htm
Mit dem Motor in der Bearbeitung nahm ich mir als nächstes den Rahmen vor. Ich habe einen der Rahmen erwischt, welcher diese zusätzliche Schleife als Griff für den Sozius hatte. Die Variante der GTS bei der der Rahmen unter der Sitzbank bleibt gefällt mir allerdings wesentlich besser! Ich habe leider keine Ahnung vom Schweißen, oder Rohre biegen, und so gerne ich alles selber mache habe ich einen gewissen Qualitätsstandard. Also bin ich mit dem Rahmen zum örtlichen Oldtimerfuzzi gefahren und habe ihm durch illustre Gestiken die fließende, sich unter der Sitzbank versteckende Linie herbeigeführt, welche ich mir gewünscht habe. Meine originale Sitzbank beherbergte mehrere Jahrzehnte meine Federgabel auf sich. Das Polster war somit im durchgedrückt und gab das Budget für eine GTS Sitzbank frei, die ich irgendwo im Internet noch auftreiben konnte.
https://www.directupload.net/file/d/666 ... q3_jpg.htm
https://www.directupload.net/file/d/666 ... rj_jpg.htm
https://www.directupload.net/file/d/666 ... 3q_jpg.htm
Hier das Endergebnis, mit dem ich zufrieden bin. Im Original ist der Rohrdurchmesser hinter der Aufnahme der Federbeine geringer als das vorherige Rahmenrohr. Das in diesem Fall für die Schlaufe verwendete Rohr ist im Durchmesser identisch. Das wäre sicher ein Detail das man hätte schöner machen können, fällt nach der Lackierung aber nicht großartig negativ auf. Der Bogen biegt sich zugleich hoch und parallel zum Boden. Ich habe mir später sagen lassen, dass das wohl schwierig zu biegen war. Ich habe mir auch sagen lassen, dass er zum ersten Mal eine Rahmenschlaufe gebogen hat. Die Arbeitsstunden fielen dementsprechend hoch aus, und wir teilten die Rechnung 50/50. Ebenfalls ließ ich noch einen Kennzeichenhalter einer 900SS auf mein Schutzblech ändern. Das 900SS Schutzblech ist nicht so breit wie das der 860, daher muss der Bogen an der Stelle an der der Halter am Schutzblech festgeschraubt ist leicht geöffnet werden. Der originale Kennzeichenhalter mit der riesen Abordnung von Blinkern kam nicht in Frage. Hätte ich welche verwendet, dann nur die original Zink- Druckguss Blinker. Diese sind allerdings unverschämt Teuer und wenn man welche bekommt schwierig zu verchromen, da Zink-Druckguss mit der Zeit Poren bildet welche vor dem erneuten Verchromen verschlossen werden müssen.
So, das soll es für den ersten Teil erstmal gewesen sein. Verraten kann ich schonmal dass ich inzwischen 1500 Kilometer ohne großartige Probleme zurückgelegt habe. Weiteres dann beim nächsten Mal.
Bis dahin, Jan
Ich bin Jan, 23 Jahre alt und Maschinenbau Student. Wenn ich mal etwas Zeit hatte, habe ich mich gerne hier ins Forum begeben um ein wenig über Königswellen zu lesen. Ich dachte da mein Projekt, welches das bisher erste Motorrad ist das ich eigenständig wieder auf die Beine gebracht habe, jetzt abgeschlossen ist, schreibe ich aus meiner Erinnerung einen Erlebnisbericht. Da das Ganze doch recht lang wurde, werde ich hier nach und nach einen Teil veröffentlichen.
Ende April 2021 stieß ich beim Stöbern in Ebay Kleinanzeigen auf ein Inserat welches meine Aufmerksamkeit weckte. Zerlegte Ducati 860 zu verkaufen – 4500 Euro. Mist, eigentlich suchte ich nach einer soliden Pantah, so als entspannte Ergänzung zu den neueren Ducatis die mein Vater und ich über die Jahre ansammelten. Köngswellen fand ich immer super, es schien mir aber unerreichbar selber eine zu besitzen, weil teuer, 4500 Euro klangen jedoch verlockend. Dass ich mit Erwerb dieses Motorrads vor einer Vollrestauration stehen würde, war mir bewusst. Und mit meinem Vater an meiner Seite, Dr. Ing und Restaurator verschiedener Motorräder und Autos, war ich mir sicher dass es schon irgendwie hinhauen würde. Also begaben wir uns recht kurzfristig auf den Weg um uns die Fragmente anzuschauen. Und was soll ich sagen… der Zustand war genau so dunkel wie der Schuppen in dem die Teile lagen. 1982 wurde sie abgemeldet, und dann wohl in einer Nacht und Nebel Aktion im Schnellverfahren mit Hammer und Meißel (Ernsthaft, nicht nur eine Redewendung) auseinander gerissen. Anschließend wurde alles in einen großen Topf geschmissen und zwischen Rasenmäher und Fahrrädern auf alle Ewigkeiten zum Vergessen weggestellt. Alle Teile auf dem Rasen ausgebreitet konnten wir uns einen Eindruck über den Zustand verschaffen. Teile wie die Sitzbank und der Scheinwerfer waren durch die Lagerung aufgescheuert. Kühlrippen waren ausgebrochen. Das ganze Motorrad war lackiert in einem schrecklichen Blau, verfeinert durch Silber angepinselte Elemente und rote und weiße Aufkleber. Jedoch nichts was meinen Enthusiasmus dämpfen konnte. Gesagt getan handelte ich den Krempel um weitere 1000 Euro runter und wir fingen an Teile bis unter das Dach in unseren Kombi zu laden. Und hier begann mein Projekt.
https://www.directupload.net/file/d/666 ... xd_jpg.htm
https://www.directupload.net/file/d/666 ... aw_jpg.htm
Als erstes fing ich an den Motor zu zerlegen. Plan war es möglichst schnell alle Teile die ich an Dritte weiterreichen würde zu zerlegen und abzugeben. Eine weise Entscheidung, denn das Warten auf andere sollte zeittechnisch das Nadelöhr werden. Für die eigene Doku wurde alles fotografiert und in beschriftete Tüten verpackt. Als erstes wanderten die Motordeckel ab, und direkt erwartete mich unter dem Deckel vom Ritzel eine böse Überraschung. Zu irgendeinem Zeitpunkt muss wohl mal die Kette abgerissen sein und hat dabei ca. 2cm tief Material aus dem Alu Gehäuse gerissen. Das war ein echt grober Schnitzer den ich beim Kauf total übersehen habe.
https://www.directupload.net/file/d/666 ... h4_jpg.htm
Ansonsten verlief die Demontage recht flüssig. Das Schwungrad saß fest auf dem Konus. Beim ersten Mal habe ich es vom Königswellen Experten Olli Oltmanns abziehen lassen. Später habe ich mir einen dreiarmigen Abzieher zurecht geschliffen, der durch die Löcher des Schwungrades greift, dieser funktioniert ebenfalls gut. Auffällig waren die abgefressenen Zähne auf dem Schwungrad, in den das Zahnrad vom Anlasser eingreift. Die Art und Weise wie der Anlasser den Motor antreibt finde ich nicht besonders elegant, und nachdem ich den bleischweren Anlasser Motor weghievte entschied ich mich dafür, ihn nicht weiter in seiner Ruhe zu stören, und mir stattdessen einen Deckel ohne Anlasser von Mdina aus England kommen zu lassen.
https://www.directupload.net/file/d/666 ... da_jpg.htm
Es fällt mir schwer einzuschätzen wie viele Kilometer das Motorrad vor seiner Stilllegung gelaufen ist. Die Spuren am Schwungrad als auch später entdeckte Verschleißerscheinungen sprechen allerdings für wesentlich mehr als die 18000 Kilometer waren die man auf dem Tacho ablesen konnte. Als der Motor nun in sämtliche Einzelteile zerlegt war machte ich mich auf den Weg zu meinem Motorenbauer. Die Kolben waren hinüber. Ebenso machten die Pleuel keinen guten Eindruck mehr. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich ein Bauchgefühl dass ich hier nicht mehr günstig davon kommen würde, und ich habe sowas von Recht behalten! Also bestellte ich Omega Kolben und Carillo Pleuel bei Kämna. Außerdem, weil dann doch vergleichsweise günstig, gab es neue Ventile. Der Motorenbauer kümmerte sich dann um gehärtete Ventilsitze und neue Ventilführungen, gehohnte Zylinder, eine feingewuchtete Kurbelwelle und zwei herausgebrochene Kühlrippen. Außerdem reparierte er diesen Alptraum erregenden Ausbruch an der Schaltwelle indem er nach und nach an der Stelle Material aufschweißte. Danach wurden Verzüge durch Hitze an der Gehäusehälfte korrigiert.
https://www.directupload.net/file/d/666 ... zt_jpg.htm
Ebenfalls entschied ich mich dazu den Motor auf von Olli Oltmanns auf Hauptstrom Ölfiltrierung zu ändern. Hat man sowieso schon alles auseinander ist das keine allzu kostenaufwändige Sache und man tut dem Motor damit sicher viel Gutes! Die Änderungen die er vorgenommen hat sind alle intern, an der äußerlichen Erscheinung ändert sich also nichts, das war mir wichtig, denn diese Schläuche entlang des Motors gefallen mir optisch nicht besonders. Da der Motor ziemlich eingesüfft war und zudem Spuren vom Anschweißen der Kühlrippen hatte, habe ich alles bei Olli strahlen lassen. Die ganzen Arbeiten habe ich jetzt so runter gerattert, ich habe aber sicherlich 8 Monate auf alles gewartet. Zu meinem Frust hat sich der Motorenbauer wesentlich mehr Zeit genommen als mir lieb war. Diverse Optikteile am Motor, also alles was hochglanzpoliert oder verchromt ist, habe ich zusammen mit allen anderen Chromteilen an eine Adresse nach Polen versandt. Tiefe Riefen im Lichtmaschinendeckel zeugten von einem früheren Unfall. Allgemein war alles aus Alu ziemlich vermackelt. Immerhin hatte sich das Warten (ca. ein halbes Jahr) gelohnt. Sogar die tiefen Riefen im Lichtmaschinendeckel waren verschwunden! Das spricht für gute Handarbeit. Und würde ich nicht schon ein volles Jahr auf weitere Teile für ein anderes Fahrzeug warten, hätte ich die Adresse als Empfehlung hier veröffentlicht.
https://www.directupload.net/file/d/666 ... l2_jpg.htm
https://www.directupload.net/file/d/666 ... tf_jpg.htm
Mit dem Motor in der Bearbeitung nahm ich mir als nächstes den Rahmen vor. Ich habe einen der Rahmen erwischt, welcher diese zusätzliche Schleife als Griff für den Sozius hatte. Die Variante der GTS bei der der Rahmen unter der Sitzbank bleibt gefällt mir allerdings wesentlich besser! Ich habe leider keine Ahnung vom Schweißen, oder Rohre biegen, und so gerne ich alles selber mache habe ich einen gewissen Qualitätsstandard. Also bin ich mit dem Rahmen zum örtlichen Oldtimerfuzzi gefahren und habe ihm durch illustre Gestiken die fließende, sich unter der Sitzbank versteckende Linie herbeigeführt, welche ich mir gewünscht habe. Meine originale Sitzbank beherbergte mehrere Jahrzehnte meine Federgabel auf sich. Das Polster war somit im durchgedrückt und gab das Budget für eine GTS Sitzbank frei, die ich irgendwo im Internet noch auftreiben konnte.
https://www.directupload.net/file/d/666 ... q3_jpg.htm
https://www.directupload.net/file/d/666 ... rj_jpg.htm
https://www.directupload.net/file/d/666 ... 3q_jpg.htm
Hier das Endergebnis, mit dem ich zufrieden bin. Im Original ist der Rohrdurchmesser hinter der Aufnahme der Federbeine geringer als das vorherige Rahmenrohr. Das in diesem Fall für die Schlaufe verwendete Rohr ist im Durchmesser identisch. Das wäre sicher ein Detail das man hätte schöner machen können, fällt nach der Lackierung aber nicht großartig negativ auf. Der Bogen biegt sich zugleich hoch und parallel zum Boden. Ich habe mir später sagen lassen, dass das wohl schwierig zu biegen war. Ich habe mir auch sagen lassen, dass er zum ersten Mal eine Rahmenschlaufe gebogen hat. Die Arbeitsstunden fielen dementsprechend hoch aus, und wir teilten die Rechnung 50/50. Ebenfalls ließ ich noch einen Kennzeichenhalter einer 900SS auf mein Schutzblech ändern. Das 900SS Schutzblech ist nicht so breit wie das der 860, daher muss der Bogen an der Stelle an der der Halter am Schutzblech festgeschraubt ist leicht geöffnet werden. Der originale Kennzeichenhalter mit der riesen Abordnung von Blinkern kam nicht in Frage. Hätte ich welche verwendet, dann nur die original Zink- Druckguss Blinker. Diese sind allerdings unverschämt Teuer und wenn man welche bekommt schwierig zu verchromen, da Zink-Druckguss mit der Zeit Poren bildet welche vor dem erneuten Verchromen verschlossen werden müssen.
So, das soll es für den ersten Teil erstmal gewesen sein. Verraten kann ich schonmal dass ich inzwischen 1500 Kilometer ohne großartige Probleme zurückgelegt habe. Weiteres dann beim nächsten Mal.
Bis dahin, Jan