Ich habs gewagt. SD 900

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D_Duc
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Re: Ich habs gewagt. SD 900

Beitrag von D_Duc » Do 13. Feb 2020, 07:12

Hallo Burkhard

In der Tat, die gleichen sich wie ein Ei dem Andern. Ich wünsche dir auf alle Fälle viel Spass und Erfolg bei der Überholung.
Spannend ist das Baujahr 84, das muss eine der letzten Darmahs sein, die überhaupt hergestellt worden ist!
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Ich werde meine Darmah nun aus dem Keller holen ( das ist für sich schon ein eigenes Projekt) und in spätestens 2 Wochen zum ersten mal seit 1997 den Motor starten. Das Projekt dauert mittlerweile doch schon 1,5 Jahre, macht aber viel Spass ;) .

Ich kann nicht ausschliessen, das ich sowas wieder einmal mache. Wenn sich die Gelegenheit für eine vernünftig bepreiste 750 GT oder 750 Sport ergibt muss ich das ernsthaft anschauen: Diese älteren, kleineren Maschinen finde ich noch eleganter und vor allem wirken sie optisch mit ihren Speichenrädern wesentlich leichter und Tank, Seitendeckel, Schutzblech und Motor gefallen mit all den runden Formen mindestens so gut wie die Darmah.

Grüsse
Daniel
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Burki M
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Re: Ich habs gewagt. SD 900

Beitrag von Burki M » Do 13. Feb 2020, 18:13

Hallo Daniel,

gratuliere, deine Tigerin sieht perfekt aus. Allerhöchsten Respekt vor deiner Arbeit, die du ja auch schön über die ganzen Seiten hier dokumentiert hast. Da ich früher auch einige Jahre für meine Ducatis „praktisch in der Werkstatt gewohnt habe“, kann ich gut nachvollziehen wieviel Arbeit da drinsteckt. Tolles Ergebnis!

Ich weiß nicht ob man hier Filme einbetten kann, aber der Restart nach 23 Jahren wäre es wert dokumentiert zu werden!

An den Rundmotoren und Speichenrädern habe ich nichts, ich stehe auf die eckigen 900er-Maschinen mit Gussfelgen.

Falls du mal in Richtung Nordbayern / Fränkische Schweiz fährst oder willst, schick mir eine PN, du bist willkommen.
Wir haben wunderschöne Motorradstrecken hier. Und noch besseres Bier!

Montifalco, danke, aber der Kettenkasten kommt runter, der ist mir zu klobig.

Grüße aus Oberfranken
Burkhard

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Re: Ich habs gewagt. SD 900

Beitrag von Montifalco » Fr 14. Feb 2020, 16:38

Hallo Burkhard

Sehr gut, dass du den Kettenkasten entfernst (dieser hat mir nie gefallen, aber gewisse Tourenfahrer lieben ihn).
Deine Darmah wird ohne diesen viel besser aussehen. Ich hoffe, dass du den originalen Kettenschutz noch hast.
Gruss

Monti

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D_Duc
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Re: Ich habs gewagt. SD 900

Beitrag von D_Duc » Sa 15. Feb 2020, 11:40

Ich musste den ersten Startversuch leider abbrechen, habe wahrscheinlich die Zündung vorne / hinten vertauscht angeschlossen: nach dem ersten Knall aus dem vorderen Vergaser hab ich gestoppt :oops: und bin nun in den Ferien ;)

Bernhard, in der Fränkischen Schweiz war ich mal vor 20 Jahren, wenn sich die Gelegenheit ergibt das zu wiederholen melde ich mich bei dir!

Hat jemand von euch Erfahrungen mit 3D Druck? Ich suche immer noch nach einer Lösung für den Ersatz der zerbröselten Schalterhebel am linken Lenkerschalter.
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Grüsse
Daniel
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Re: Ich habs gewagt. SD 900

Beitrag von Burki M » So 16. Feb 2020, 13:17

Hallo Daniel,

das ist natürlich Pech, aber das Problem ist ja überschaubar. Meine Erfahrung ist, wenn man lange und viel schraubt, bleiben kleinere Fehler nicht aus.

Wegen dem Schalterhebel würde ich mal in der Ersatzteilbörse bei Suzuki schauen, die Schalter sollen der damaligen GS 750 entsprechen. Die hatte ich auch mal, vor meiner 900SS und der MHR, kann mich da aber ehrlich gesagt nicht mehr genau an die Schalter erinnern.

Ich versuche derzeit einen neuen Chrombecher/Tachotopf für meine zu bekommen und schaue bei Honda. Die CB 750 K6 hat wohl dieselben Nippon-Denso Instrumente gehabt.
Falls da jemand noch was übrig hat, bitte bei mir melden. Gleiches gilt für den Seitenständer und den Schalthebel. Danke!


Gruß
Burkhard

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D_Duc
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Re: Ich habs gewagt. SD 900

Beitrag von D_Duc » So 23. Feb 2020, 16:42

Sie läuft, auf Anhieb hat der Motor gestartet :P und bollerte los. Leider läuft der Motor mit einem stark nagelnenden Geräusch aus dem hinteren Zylinder, sofort wieder gestoppt :oops: . Da muss was falsch montiert sein. Der hintere Zylinder, das heisst: Öl ablassen, Motor ausbauen und zurück in die Werkstatt, irgend etwas muss da noch klemmen :( .
Ich melde mich wieder sobald ich den Fehler gefunden habe.
Daniel

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Re: Ich habs gewagt. SD 900

Beitrag von D_Duc » Sa 7. Mär 2020, 16:22

Endlich hatte ich Zeit für den Ausbau des Motors. Der Motor nagelte ja wie ein alter Diesel.

Der erste Test:
Im Leerlauf drehe ich an der Lichtmaschine um zu prüfen, ob irgendwelche Hemmungen vorhanden sind: Negativ.

Der zweite Test:
Falls eine Ventil zu hart in den Sitz gepresst wird, könnte das ja auch geräuschvoll sein. Habe alle Ventilspiele gemessen, da liegt alles zwischen 0.1 und 0.15 mm, die Schliesser lassen sich drehen, alles i.o.

Der dritte Test:
Die Zylinderfussdichtungen sind zu dünn, die Kolben berühren den Zylinderkopf. Auch hier alles i.o., sowohl die alten dichtungen als auch die neuen sind 0.5 mm dick.

Der vierte Test:
Die Kurbelwelle schlägt seitlich weil sie nicht sauber Ausdistanziert ist. Diese Messung war schon beim Einbau etwas problematisch weil ich mit dem Hammer gearbeitet habe. Nun mach ich es anders:

Mit Hammer die Kurbelwelle auf der Generatorseite an den Anschlag schlagen, Messgerät anbringen, Nullabgleich.
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Nun auf der anderen Seite mit angeschraubtem Seitendeckel mit einem Abzieher die Kurbelwelle anpressen.
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Unter Druck schlägt das Messinstrument um 0.1 mm aus, nach der Entspannung bleibt es auf 0.02 mm stehen.
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Das ist wohl nicht ganz optimal, aber ich glaube nicht, dass das Geräusch von diesem Spiel kommt. Ich weiss auch nicht, ob ich das noch korrigieren soll.

Der fünfte Test:
Seitliches Spiel der Kipphebel sorgt für die Geräusche. Und siehe da:
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Bis auf diese Kipphebel haben alle anderen ein Spiel zwischen 0.05 und 0.1 mm, hier ging wohl eine 0.2 mm Distanzscheibe verloren!

Dann werde ich das sicher mal korrigieren. Das ganze Gehäuse nochmals öffnen und die Kurbelwelle nochmal ausdistanzieren lass ich wohl eher bleiben.

Grüsse aus der Werkstatt

Daniel
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Re: Ich habs gewagt. SD 900

Beitrag von D_Duc » So 8. Mär 2020, 00:21

So, nun sind auch die Zylinder weg. Positiv ist, dass die zweite Demontage einfacher geht als das erste mal, nicht nur weil ich nun weiss wie es geht sondern auch, weil die ganzen Dichtungen nicht so verklebt und angebacken sind.
Ich finde allerdings keine Auffälligkeiten mehr, alles läuft sehr rund und ohne grosses Spiel. Auch Schäden sind keine zu entdecken.
Morgen schau ich mir nochmal den ganzen Nockenwellenantrieb an.
Dass es wirklich nur die Kipphebel waren scheint mir ein wenig komisch.

Gruss Daniel

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D_Duc
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Re: Ich habs gewagt. SD 900

Beitrag von D_Duc » So 8. Mär 2020, 12:14

ich kann immer noch nichts im Antriebsstrang von der Kurbelwelle bis zur Nockenwelle finden. Markierungen passen, die Zahnräder laufen satt und ruckfrei mit wenig Spiel ineinander.

Zusätzlich habe ich auch alle Schliesser noch weiter geprüft. Hier habe ich am hinteren Zylinder gesehen, dass das Auslassventil nicht mittig in der Gabel des Schliessers läuft.
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Am hinteren Zylinder hatten schon die Öffner seitliches Spiel, offensichtlich bin ich da bei der Montage mit den Distanzscheiben durcheinander geraten.
Ich habe alle Kipphebel demontiert, alle Distanzscheiben ausgemessen und danach sauber ausdistanziert: Das sieht nun so aus:
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Der Abstand zwischen Ventil und Schliesergabel beträgt nun 0.55 bzw. 0.5 mm. Auch die Öffner haben nun ein seitliches Spiel das nicht mehr als 0.10 mm beträgt. Ob das wohl die Ursachen für das nagelnde Geräusch aus dem hintern Zylinder waren? Ich kann mir den Zusammenhang zwischen Geräusch und diesen Distanzierungsfehlern nicht wirklich vorstellen.

Nun schaue ich mir noch die kupplungsseitigen Teile an.

Gruss Daniel
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D_Duc
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Re: Ich habs gewagt. SD 900

Beitrag von D_Duc » So 8. Mär 2020, 17:14

Nun hab ich die Ursache: der Kolben war um 180 Grad verdreht eingebaut. Das Einlassventil hat am Kolben angehängt, weil die Aussparung am Kolben so zu klein ist (das Auslassventil hat ja einen kleineren Durchmesser).. Nach dem ersten Start hat sich eine Braue bei der Einfräsung am Kolben gebildet, so dass ich beim manuellen drehen nichts mehr gespürt habe.

ich werde nun prüfen, ob die Ventile gekrümmt sind und das weitere Vorgehen klären. Aber für heute ist nun Schluss...

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Re: Ich habs gewagt. SD 900

Beitrag von Car7662 » So 8. Mär 2020, 20:51

Hört sich an als hättest du Glück gehabt.

Viel Arbeit, aber ist ja Hobby.

Viel Spaß noch und hoffentlich ist es nicht so schlimm.

Gruß

Axel

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D_Duc
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Re: Ich habs gewagt. SD 900

Beitrag von D_Duc » Mo 9. Mär 2020, 17:54

Es stellt sich eine gewisse Routine ein, man kennt die Handgriffe und es geht recht schnell!
Die Ventile halten dicht, auch sind sie nicht verbogen: Ich kann sie in der Ventilführung gut drehen, an einer geraden Kannte gegen das Licht betrachtet ist auch keine Krümmung erkennbar und das Abrollen auf einer ebenen, wagerechten Fläche führt auch nicht dazu, dass das Ventil immer am gleichen Punkt stehen bleibt. Da habe ich wohl wirklich Glück gehabt!
Nun folgt halt wieder der Zusammenbau und ein Motorentest und das Einstellen. Danach werde ich mich noch um den kaputten Schalter kümmern können.

Gruss Daniel

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Burki M
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Re: Ich habs gewagt. SD 900

Beitrag von Burki M » Mo 9. Mär 2020, 20:49

Gratulation zur Fehlerbehebung!

Hoffentlich läuft nach der vielen Arbeit jetzt alles rund.

Gruss
Burkhard

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D_Duc
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Re: Ich habs gewagt. SD 900

Beitrag von D_Duc » Sa 14. Mär 2020, 15:12

Sie läuft :!:

Noch etwas holprig, die Vergasereinstellung ist nicht „ohne“, da werde ich wohl noch ein wenig üben müssen. ein paar 100 m bin ich auch schon gefahren. Mein erster Eindruck

- sehr lange Übersetzung im ersten Gang
- Zieht sehr gut schon unter 4000 Touren, höher hab ich nicht gedreht
- ich hätte mehr Vibrationen erwartet
- Bremsleistung eher bescheiden, das liegt aber auch an den nagelneuen reifen die auch noch leicht verschmutzt sind.
- geiler Sound

Beste Grüsse

Daniel

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Re: Ich habs gewagt. SD 900

Beitrag von humlik » Sa 14. Mär 2020, 19:42

Vibrationen? Ist ein 90grad twin, nicht 45grad...
Hab ich dir die KW nicht gewuchtet?
Gruß Konrad

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D_Duc
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Re: Ich habs gewagt. SD 900

Beitrag von D_Duc » Sa 14. Mär 2020, 20:04

Hallo

Doch, du hast sie ausgewuchtet, mit viel Erfolg, Danke. Ich bin überrascht, dass ich kaum Vibrationen habe, ich habe mehr Vibrationen erwartet!

Gruss Daniel

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D_Duc
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Re: Ich habs gewagt. SD 900

Beitrag von D_Duc » Mo 16. Mär 2020, 19:00

Hier hab ich ein Dokument gefunden, das die Einstellung der Vergaser gut beschreibt:

http://www.judweggis.ch/pdf/dellorto_ve ... ellung.pdf

Bevor das Gemisch optimiert wird muss ich allerdings noch für den Gleichlauf und identische Leerlaufeinstellung der Schieber sorgen. Ich habe bei mir festgestellt, dass die beiden Kabel der Gaszüge unterschiedlich weit aus ihren Hüllen ragen. In der Folge kann ich den hinteren Vergaserzug gar nicht richtig einstellen...

Gruss Daniel

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Wolf
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Re: Ich habs gewagt. SD 900

Beitrag von Wolf » Mo 16. Mär 2020, 20:25

Hallo Daniel,

das Vergaser-Einstellen ist nicht schwierig - Du brauchst nur das richtige Werkzeug, hier eine vergleichende Druckmessung für die beiden Vergaser. Ich habe gute Erfahrungen mit den Synchronuhren von Böhm gemacht - es gibt aber sicher auch andere gute Möglichkeiten.

Auf dem ersten Bild, das Du hier eingestellt hast, sieht man dass Du einen Verlicchi-Gasgriff hast. Die habe ich auch an meinen Ducatis und muss sagen, dass beim Verbauen neuer Züge die einen halb in den Wahnsinn treiben können. Bir mir springen gern die Seilzugenden aus dem Gasgriff und gaukeln einem eine unterschiedliche Länge vor, irgendwie sind meine Gaszüge, wenn neu gekauft immer irgendwie komisch verdrillt, das beruhigt sich dann irgendwann.

Bau die Züge noch mal aus und vergleiche die freie Länge, wenn sie auf den Tisch liegen. Wenn das nicht auf den Millimeter stimmt, hast Du ein falsche Paar erworben.

Wenn die Zuglänge stimmt, ist das Abstimmen der Vergaser recht einfach und besteht eigentlich aus drei Schritten:

Leerlauf
Standgas
gleichförmiges Aufziehen beider Vergaser

Du brauchst:
Synchrontester
Großer Schraubendreher
Kleiner Schraubendreher

Leerlaufgemischdüse ganz reindrehen, dann wieder 1,5 Umdrehungen raus. Die Gaszüge sollen locker sein, diese Einstellung kommt zum Schluss.

Bevor man den Motor startet kann man ein bisschen mit dem Gasgriff spielen und muss dann, wenn man vor dem Motorrad hockt, bei beiden Vergasern ein "Klack" hören, wenn man den Gasgriff schließt und beide Schieber auf die Anschlagschrauben zurückfallen.

Motor starten

Mit der Schieberanschlagschraube gleichen Unterdruck an beiden Uhren einstellen. Wenn eine Uhr einen höheren Unterdruck anzeigt, die Anschlagschraube dieses Vergasers reindrehen. Immer nur kleine Schritte...

Wenn das geschafft ist und beide Uhren den gleichen Unterdruck anzeigen, nacheinander die Gemischschrauben langsam zudrehen, wenn der Motorlauf enbricht, wieder eine halbe Umdrehung raus. Bei beiden Vergasern. Eventuell hat sich nun der Leerlaufdrehzahl verändert und man muss nochmal etwas nachkorrigieren.

Wenn der Leerlauf stabil und gleichmäßig ist, kommt der dritte Schritt. Zügig das Gas öffnen - beide Uhren müssen das gleich anzeigen. Wenn nicht, die freie Länge des Gaszuges am Vergaser mit der Einstellschraube oben am Vergaser nachkorrigieren. Fertig.

Schade, dass das mit der Kurbelwellen- Ausdistanzierung nicht richtig geklappt hat - eigentlich ein sehr wichtige Sache. Die Kurbelwelle soll auch im heißen Motor kein Spiel haben, wenn sie schon im kalten Motor Luft hat, wird das im heißen Motor nicht besser. Du hast einen schräg verzahnten Primärtrieb, bei jedem Lastwechsel wandert nun die Kurbelwelle etwas durchs Gehäuse, hin und her. Das hat sich der Herr Talgioni nicht so gedacht...eigentlich soll die Welle mit einer kleinen Vorspannung verbaut sein. Wenn ich es recht verstanden habe, hast Du 0.1 mm Spiel - Vielleicht doch noch mal?

Viel Erfolg!

Wolf

hier die Vergaserbestückung, das sollte drin sein:


vergaser.JPG
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alte Gummibänder machen auch Spaß: https://pantah.de/

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D_Duc
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Re: Ich habs gewagt. SD 900

Beitrag von D_Duc » Di 17. Mär 2020, 22:54

Hallo Wolf

Danke für diese sauber Zusammenstellung und die Tips zum Vorgehen. Die Böhm-Uhren hab ich vom Vorbesitzer als Zugabe zum Motorrad bekommen, ich bin also voll ausgerüstet. Böhm hat mir sogar neue Dämpfergumis zugesendet, erst noch kostenlos. Die Dinger waren total verhärtet. Toll dass es noch solchen Service gibt!

In der Aufstellung zur Vergaserbestückung ist die Kombination Vergaser / Töpfe für meine Varianten nicht vorhanden.
Ich habe den 32mm PHF Vergaser und kombiniere mit Silentium Töpfen oder/und mit Conti Nachbauten. Die Vergaser werde ich offen betreiben, im Original gibts da ja eigentlich Luftfilter.

Weisst du, ob damit auch die Bedüsung angepasst werden sollte?

Beste Grüsse

Daniel

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Re: Ich habs gewagt. SD 900

Beitrag von humlik » Mi 18. Mär 2020, 09:19

Starte mit der 860er GT Bedüsung die ist nicht komplett falsch
Konrad

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